Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Psyche
„Unser Herz und unsere Seele sind eng miteinander verbunden.“ Diesem Satz würde jeder von uns zustimmen. Zahlreiche Redewendungen sprechen für diese enge Verbindung: „Das Herz an jemanden verlieren“, „Jemandem das Herz brechen“, „Das Herz rutschte mir in die Hose“ oder „Etwas nicht übers Herz bringen.“ Es leuchtet daher ein, dass das Herz und unsere Psyche sich gegenseitig beeinflussen. Bei Verliebtheit oder Angst spüren wir unser Herz schneller schlagen, Entspannung senkt nachweislich unseren Blutdruck und Stress kann sogar einen Herzinfarkt auslösen. Umgekehrt können aber Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch die Psyche belasten.
Die junge medizinische Disziplin „Psychokardiologie“ untersucht den wechselseitigen Zusammenhang von Herzerkrankungen und psychischen Störungen. Die Psychokardiologie bildet als Fachgebiet eine Schnittstelle zwischen Psychosomatik und Kardiologie und bedient sich zusätzlich an dem Wissen und der Erfahrung von Psychologie, Psychotherapie, Sozialwissenschaften und Neurobiologie.
Stress, Angst, Depression – Was hat das mit dem Herzen zu tun?
Psychische Symptome, insbesondere aus dem Spektrum von Depression, Angst, akuter oder chronischer Stress und Trauma, können als Risikofaktoren zur Entstehung einer Herzerkrankung beitragen, den Verlauf einer Herzerkrankung negativ beeinflussen, oder auch durch eine kardiologische Erkrankung ausgelöst werden. Insbesondere Depressionen gelten als starker, eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So ist das Risiko später an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, bei Depressiven um ca. 60% erhöht.
Umgekehrt können psychische Symptome auch durch eine kardiale Erkrankung ausgelöst bzw. verstärkt werden. Dies spielt beispielsweise eine Rolle, wenn die Diagnose oder z.B. der Herzinfarkt oder eine schwere Herzoperation selbst als traumatisch erlebt werden. Tatsächlich leiden nach einem Herzinfarkt etwa 30 % der Patienten an Depressionen oder depressiver Verstimmung. Weitere Studien belegen außerdem, dass Patienten, die nach einem Herzinfarkt depressiv werden, einen ungünstigeren somatischen Krankheitsverlauf und ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufweisen.
Risikofaktoren „Herzinfarkt“ – auch die Psyche spielt eine Rolle
Zu den wesentlichen Risikofaktoren für ein akutes Koronarsyndrom („Herzinfarkt“) zählen vor allem Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und Nikotin – die sogenannten „big four“. Neben unveränderbaren Faktoren wie die genetische Veranlagung, höheres Lebensalter und das männliche Geschlecht, spielen Übergewicht und Bewegungsmangel ebenfalls eine zentrale Rolle. Forscher und Mediziner konnten herausfinden, dass neben diesen Risikofaktoren auch psychische und soziale Faktoren bei der Entstehung und den Verlauf von koronaren Herzkrankheiten von Bedeutung sind und ihnen deshalb genauso viel Beachtung geschenkt werden sollte.
Zu den psychischen und sozialen Risikofaktoren gehören:
Viele weitere nützlichen Informationen finden Sie auf der Seite der Deutschen Herzstiftung
Welche positiven Einflussfaktoren gibt es?
Warum beeinflusst meine Psyche das Herz?
Die negativen Folgen von Depressionen, Angst oder Dauerstress für Herz und Blutgefäße wurden in verschiedenen Studien aufgezeigt. So sind beispielsweise die direkten körperlichen Auswirkungen einer Depression messbar: Die Blutgerinnung wird aktiviert und das Blut klumpt daher leichter zusammen.
Eine andere Untersuchung zeigte, dass der Körper von chronisch gestressten Menschen vermehrt Stoffe bildet, die Entzündungen begünstigen und Herz und Gefäße schädigen können.
Im Allgemeinen neigen psychisch Kranke außerdem dazu, wenig auf ihre Gesundheit zu achten. Auch dies hat negative Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
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