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7. Juli 2023

Wie soll ich es bloß ansprechen? Hilfreiche Tipps für psychisch erkrankte Eltern

Viele Eltern stellen sich die Frage, wie sie mit ihrem Kind über ihre eigene psychische Erkrankung sprechen sollen, ab wann der richtige Zeitpunkt ist und wie sie es ansprechen sollen. Eine solche Entscheidung ist oftmals nicht leicht zu treffen. Dennoch ist es wichtig das Kind ab einem gewissen Zeitpunkt mit einzubeziehen. Kinder reagieren sehr sensibel auf Veränderungen in ihrem Lebensumfeld und merken, wenn es ihren Bezugspersonen nicht gut geht. Aus diesem Grund sollten sie über die psychischen Erkrankungen ihrer Eltern aufgeklärt werden, damit sie die häusliche Situation besser einschätzen können. Andernfalls kann es passieren, dass sie sich selbst für das Verhalten der Eltern verantwortlich machen und starke Unsicherheiten spüren, was sich negativ auf die individuelle Entwicklung auswirken kann. Sie fühlen sich verantwortlich für das Wohl ihres erkrankten Elternteils und haben Angst diese zu verlassen. So können Kinder nicht nur emotional, sondern auch kognitiv und sozial durch die Erkrankung der Eltern beeinträchtigt werden.

Aber soweit muss es nicht kommen, denn es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote für beeinträchtigte Familien. Betroffene Personen sollten sich nicht schämen Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn jeder Mensch wird in seinem Leben einmal Hilfe benötigen. Darüber hinaus gibt es einige hilfreiche Tipps, die den Alltag erleichtern können. Zu Beginn sollten Eltern offen mit ihrer Diagnose umgehen und sich nicht schämen diese auszusprechen. Das heißt, dass sie auch ehrlich auf die Fragen des Kindes antworten. Dabei ist es wichtig eine kindgerechte Sprache zu verwenden und die Fantasie des Kindes zu nutzen. Dennoch sollten fehlerhafte Fantasien korrigiert werden. Zur Unterstützung können Kinderbücher, welche auf das Thema eingehen, genutzt werden. Dadurch können den Kindern Schuldgefühle genommen werden. Darüber hinaus sollten vertraute Erwachsene aus dem Umfeld des Kindes über die Erkrankung aufgeklärt sein, um das Verhalten des Kindes nachvollziehen zu können.

Außerdem sollten Eltern ihrem Kind vermitteln, dass sie trotz der Erkrankung noch immer ihre Eltern sind und sich nichts an ihrer Beziehung verändert hat. Durch gemeinsame Aktivitäten können schöne Erinnerungen geschaffen werden. Diese können sich positiv auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken, da sie das Gefühl des Miteinanders stärken. Nicht nur Kinder, sondern auch Eltern können durch gemeinsame Aktivitäten gestärkt werden. Gemeinsame Momente können einen Motivator innerhalb der Krankheitsbewältigung darstellen.

Oftmals fühlen sich betroffene Eltern im familiären Alltag überfordert. Das ist zunächst nicht schlimm, da jeder Mensch im Lauf seines Lebens Überforderung verspürt. Weitaus wichtiger ist, wie mit der Überforderung umgegangen wird. Durch dauerhafte Überforderung kann es passieren, dass Eltern ihr Kind ungewollt vernachlässigen. Sowohl psychisch als auch physisch. Sollte diese Entwicklung in betroffenen Familien der Fall sein, bieten externe Hilfsangebote eine gute Unterstützung im Alltag. Es gibt unterschiedliche Therapieangebote, die die ganze Familie mit einbeziehen. Darüber hinaus gibt es mehrere Organisationen, die verschiedene Onlineangebote speziell für betroffene Kinder kostenlos zur Verfügung stellen. So bekommen Kindern die Möglichkeit in einem geschützten Rahmen mehr Informationen über die Erkrankung ihrer Eltern zu erlangen und können so die familiäre Situation besser nachzuvollziehen.

Es ist wichtig, dass Eltern sich gegenüber ihrem Kind nicht schuldig fühlen, wenn sie an einer psychischen Erkrankung leiden. Vielmehr sollte eine Aufklärung über die Erkrankung stattfinden und eine Lösung für die gesamte Familie gefunden werden. Es ist keine leichte Aufgabe, dennoch eine machbare.

Louisa – Praktikantin im Team gesunde Seele und Studentin Psychologie B.Sc.

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Symbolbild Wie soll ich es bloß ansprechen? Hilfreiche Tipps für psychisch erkrankte Eltern

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